♡ Beitrag zum Remix-Festival ♡ Falling in Love ♡
„Warum ziehst du dein T-Shirt aus? Gehen deine Argumente zur Neige?“ – Für das Orbanism Festival 2015 habe ich meine Jugendliebe getroffen. Wir haben über die Liebe gesprochen. #fil15
Forever Love. Ein Traum.
R: Bist du verliebt zurzeit?
F: Ja. Sie heißt Kerstin und wir haben einen Hund. Balu. Wie der Bär.
R: Haustiere sind so öde. Ich habe ein Kind. Das war aber nicht geplant. Wollt ihr auch Kinder, Kerstin und du?
F: Klar. Wir sind ein Paar seit tausend Jahren.
R: Verrückt. Ich hab’s nie länger als drei geschafft.
F: Das war mit mir, oder?
R: Ja. Dreieinhalb.
F: Hast du mich geliebt?
R: Mhm. Denke schon.
F: Soll das heißen, du weißt es nicht?
R: Genau. Ich weiß nicht, was Liebe ist. Ich habe keine Ahnung von vielen Dingen.
F: Und du hältst dich für klug dabei?
R: Du nervst. Manchmal weiß ich es, dann wieder nicht. Warum sollte ich die Antwort in Beton gießen?
F: Wenn es eine Wahrheit gibt, dann ist es die Liebe. Sieh mich an.
R: Aber du bist jeden Tag neu.
F: Die mit den vielen Ichs warst immer du. Darum hat es nicht geklappt mit uns. Weil du viele bist.
R: Aber jeder ist viele. Darum ist Liebe dynamisch. Ohne Schwingung ist sie bloß ein Fetisch.
F: Du weichst mir aus.
R: Ich habe dich geliebt wie verrückt.
F: Ich dich auch.
R: Und jetzt? Ist es schön?
F: Sehr.
R: Ist sie die Einzige?
F: Natürlich.
R: Natürlich… Du warst der erste und der letzte für mich.
F: Was?
R: Du warst mein einziger Einziger.
F: Dann hast du dich nie wieder richtig verliebt?
R: Doch. Ständig. Nur anders. Vorsichtig.
F: Das ist traurig.
R: Finde ich nicht. Ich verschwende mich ja trotzdem. Ich pass‘ nur besser auf mich auf.
F: Passt das zusammen?
R: Ja. Ich möchte den Menschen lieben, nicht ein Bild von ihm. Ich will Nähe. Dafür muss ich mich einlassen. Auf echte Momente mit echten Menschen.
F: Früher hast du an die Ewigkeit geglaubt. Was ist passiert seitdem?
R: Ich bin fucking noch mal älter geworden.
F: Ich bin auch älter geworden. Aber ich glaube trotzdem noch an die Liebe.
R: Ich doch auch.
F: Liebst du jetzt mehrere Menschen? Gleichzeitig?
R: Manchmal.
F: Du übertreibst doch. Das geht nicht.
R: Warum nicht?
F: Du machst dir was vor. Liebe braucht Ausschließlichkeit.
R: Liebe braucht Nähe.
F: Sind Liebe und Nähe nicht dasselbe?
R: Ich weiß nicht. Vielleicht?
F: Ach komm. Ich glaub dir das einfach nicht. Das ist so ein Berlinding. Du hältst dich für besonders hip oder so.
R: Was hat das mit Berlin zu tun? Ich mach halt mein Ding. Ich nehm‘ dir nichts weg. Lieb‘ du doch, wen du willst!
F: Aber ein bisschen lächerlich findest du mich schon. Mich und Kerstin.
R: Aber ich kenne euch doch gar nicht. Bist du glücklich in Buxtehude?
F: Klar. Und du in Berlin?
R: Manchmal. Nett, dass du fragst.
F: Ich bin kein Arschloch, ich finde nur, dass du eine Schlampe bist.
R: Habe ich das gerade geträumt?
F: Ja.
R: Ich träume oft von dir, weißt du.
F: Ach.
R: Wenn ich jemanden liebe, dann ist es mir ein Bedürfnis, dass es ihm gut geht. Mehr brauche ich nicht. Warum ziehst du dein T-Shirt aus? Gehen deine Argumente zur Neige?
F: Sieh mich an. Ich bin deine Liebe.
R: Was sind das für Narben?
F: Es sind nur Narben.
R: Darf ich sie berühren?
F: Nein.
R: Was mach ich nun mit dir?
F: Und ich mit dir?